Blog — hirschen, fine Hotel im Bregenzerwald

270 Jahre jung

Früher Herberge, Wirtshaus und Treffpunkt Einheimischer, heute Fine Hotel, Restaurant & Spa. Jung seit 1755 - heuer feiert der Hirschen sein 270. Jubiläum. Chapeau! Grund genug, der langen Geschichte den gebührenden Respekt zu zollen.


Ein großes Danke an alle, die dieses Haus durch die vielen Jahrzehnte bewahrt und gepflegt haben. Und Danke Ihnen, dass Sie mit Ihren Besuchen bei uns selbst ein Teil der Geschichte werden…


Doch beginnen wir von ganz vorne:

1601 - erste urkundliche Erwähnung als Taverne

1.10.1755 - Dorfbrand


Mit dem Hirschen werden auch die Kirche und 14 Häuser rund um den Dorfplatz zerstört. Wiederaufbau in alemannisch-bäuerlicher Holzarchitektur (auch Bauernbarock genannt).

Der Blick vom Hirschen auf den Dorfplatz, seit 270 Jahren beinahe unverändert. Ansicht aus der Sammlung Risch-Lau, 1930



Der erste Hirschenwirt


Der erste Hirschenwirt ab dem Wiederaufbau, Josef Anton Metzler, handelt auch mit Holz, Vieh, Wachs und Käse und betreibt eine Krämerei. Metzler hat in Wien eine Musselinfabrikation mit 120 Angestellten. Seine Geschäftsbeziehungen reichen bis nach Mailand, Wien, Böhmen und Ungarn. Josef Anton Metzler war zur damaligen Zeit der vermögendste Bregenzerwälder und Vermögensverwalter der Malerin und Mitbegründerin der Royal Gallery of Art in London, Angelika Kauffmann (1741-1806).



Die Metzlerstube - Reminiszenz an den ersten Hirschenwirt Josef Anton Metzler



Der Ur-Ur-Großvater von Peter und Pia Fetz, Josef-Anton Fetz (1834-1875) hielt u.a. auch eine Konzession als Pelzhänder, in dessen Funktion er bis zur größten Pelzmesse der Welt nach Niznij Novgorod, 300 km östlich von Moskau, reiste. Von dort bezog er die Biberpelze für die traditionelle Winterkopfbedeckung der Bregenzerwälder Frauentracht, die "Bräma-Kappe". Eine solche Reise dauerte in der Regel sechs und mehr Monate.



Colorierte Ansicht aus der Sammlung der Vorarlberger Landesbibliothek, um 1910



1856 - Könige & Dichter zu Gast im Hirschen 


Um 1856 besuchte König Max II von Bayern mit seinem Gefolge den Hirschen in Schwarzenberg. Diese Reise ist im Buch "Eines Königs Reise an den Bodensee" beschrieben. Im selben Jahr besuchte Eduard Mörike ebenfalls den Hirschen und verbrachte hier mit seiner Frau Margarethe Speth seine verspätete Hochzeitsreise. Heute erinnert ein Wanderweg von Schwarzenberg zum Hochälpele an den hohen Besuch.


1882 - Noblesse oblige


Eine weitere Hochzeit war im Hirschen zum Ende des 19. Jahrhunderts während des Wirkens von Josef Anton Fink 1848 – 1911 (Urgroßvater von Peter und Pia Fetz). Unter seiner Leitung ist der jetzige Landamannsaal um 1882 erbaut worden. Damals hatte das Hotel auch eine Badeanstalt, in der Stahlbäder verabreicht wurden.



Laube im Hirschen-Garten (1914) Ansichtskartensammlung Vorarlberger Landesbibliothek



In der Zeit zwischen den Kriegen unter der Führung seiner Tochter Anna Berlinger war der Gasthof Hirschen beliebtes Ziel der Textil-Barone aus dem Rheintal, die fast jedes Wochenende bei Frau Berlinger verbrachten.





Familie Fetz vor dem Hirschen - Gertrud und Albert mit Peter und Franz



1975 - die Ära Franz Fetz beginnt


Unter der barocken Deckenmalerei des Zimmer No. 7 geboren, war und ist er untrennbar mit dem Hirschen verbunden. Nach der Schulausbildung und verschiedenen Auslandspraktiken, unter anderem in Verbier (Schweiz) und in Cannes (Südfrankreich), war er in den Jahren 1968 und 1969 auf den Bermudas als Chef de Rang tätig.


Franz Fetz auf dem Empire State Building in New York 1969


Mit seinem MG vor dem Felsenkeller - der legendären Diskothek am Bödele



Von 1970 bis 1975 führte Franz Fetz die Disco Felsenkeller am Bödele, wo er seiner Liebe zur Musik nachgehen konnte. 1970 bis 1972 widmete er nebenbei der Ausbildung zum Landesschilehrer, staatlich geprüften Schilehrer und Schiführer. Nebenbei widmete er sich der Ausbildung zum Landesschilehrer, staatlich geprüften Schilehrer und Schiführer.



Franz Fetz mit seiner Mutter und Schwester im prunkvoll eingedeckten Landammannsaal beim "Tafeln wie König Max von Bayern"



Der Musiksalon Wälderness wurde 2009 von Franz Fetz ins Leben gerufen, um die damals triste Wintersaison zu beleben.



Mit seinem Sinn für Kunst und Musik hat er dem Haus seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Seine Vorliebe für die schönen Künste dürfte wohl sein Onkel, der Maler Franz Metzler, geprägt haben.




Abbruch des alten Badehauses - hier entsteht das neue Seminarzentrum


1992 - Seminarzentrum Wälderhaus entsteht


Das Wälderhaus als Seminarzentrum - gebaut im typischen Stil eines Bregenzerwälder Hausers - entstand. Hier fanden 15 weitere Zimmer, 3 Seminarräume, eine Hotelhalle samt Rezeption und ein kleiner Wellnessbereich Platz. Es wurde 3 x in Folge zum Seminarhotel des Jahres gekürt. Der Hirschen wird zur beliebten Hochzeitslocation mit Dutzenden Feiern zwischen Mai und Oktober.






Das Who is Who aus Wirtschaft und Politik beehrt das Haus: bei den Kulinarikfestivals Vakanz 1995 und 1998 - initiiert ua von Künstler Paul Renner - mit Köchen wie Daniel Spoerri, Ferran Adriá, Eckart Witzigmann und den ersten Landpartien der Schubertiade erhält Schwarzenberg international Bekanntheit.




Internationale Köche und Künstler zu Gast bei der Vakanz in Schwarzenberg



2017 - die zehnte Generation übernimmt


Peter Fetz übernimmt den Hirschen von Franz in 10. Generation. Gemeinsam mit Schwester Pia macht er den Hirschen Schritt für Schritt zukunftsfit, entwickelt neue kulinarische Konzepte und bringt das Restaurant mit den Küchenchefs Jonathan und Raphaela Burger auf 3-Hauben-Niveau Gault Millau. 


Der Franz-Josefs-Keller wird zum Fermentationskeller, in der Werkstatt in der Hirschenau stellen immer wieder Künstler ihre Werke aus.



Gastgeber in der 10. Generation - Peter & Pia Fetz



2023/24 - eine neue Ära beginnt


Renovierung der Zimmer im historischen Gasthof Hirschen. In der ehemaligen “Hirschenau” entsteht ikonische Badehaus  - ein architektonisches Juwel und Reminiszenz an die Badeanstalt von 1882. Zwei Ruheräume, professionelle Behandlungen, zwei Saunen und ein 15-Meter-Pool sorgen im neuen Spa für Entspannung.



Das Badehaus - 2024 im ikonischen Stil von den NONA Architektinnen geplant



Aus den Zimmern im Wälderhaus wurden moderne Suiten, aus dem großen Seminarraum “the one and only”-Bademantelbar. Der Turnraum für Yoga und Workout und nebenan der Tunraum für Meetings oder Homeoffice entstehen.



Das Rooftop Loft im Dachgeschoss des Wälderhauses



2024

Raphaela Wirrer - Patissière des Jahres



2025

Das kulinarische Konzept des Hirschen wird mehrfach ausgezeichnet. Ein Grüner Stern im Guide Michelin, 3 Hauben von Gault Millau (15,5 Pkt). Das Monocle, die VOGUE und namhafte Magazine berichten über uns.




Tipps, Erlebnisse und Geschichten.
Hier gibt’s mehr